Ein paar Hinweise und Tipps zum Kauf eines M 201 oder Willys MB / Ford GPW:
Wir   können   nur   jedem   der   ein   solches   Fahrzeug   ob   Willys   MB,   Ford   GPW, Hotchkiss   M201,   M-38   oder   die   zivilen   Varianten   CJ-2a   und   CJ-3a   kaufen möchte dringenst raten sich vorher über diese Jeeps zu informieren.   Mittlerweile    ist    so    viel    Murks    auf    dem    Markt    der    von    „Neulingen“    kaum unterschieden werden kann und dann leider mit viel Geld teuer bezahlt wird. Ein   Beispiel:   ich   habe   mir   einen   Willys   MB   Baujahr   1943   in   „originalem,   sehr guten“   Zustand   angesehen   bei   einem   Jeep   Händler   hier   bei   mir   um   die   Ecke!   Von einiger   Entfernung   konnte   ich   bereits   sehen   dass   die   Karosserie   ein   Nachbau   ist. Und   dann   kam   es   dicke:   Karosserie   ca.   5   cm   höher   auf   Gummiklötze   gesetzt, Motorhaube   erhöht,   Tank   hinter   die   Sitze   montiert,   Stütze   mit   Sicherheitsgurten in    der    Mitte,    Sitze    nach    hinten    versetzt    dabei    die    Karosserie    unsachgemäß umgebaut,     Armaturenbrett     verhunzt,     etc..     Zustand     des     Ganzen     max. ausreichend.   Dafür   ist   der   Jeep   dann   auch   mit   19950.-   Euro   ins   Netz   gestellt worden    (!!).    Ich    denke    das    einzige    was    hier    noch    original    war    war    das Fahrgestell und ein paar andere Teile… Um   ein   solches   Fahrzeug   wenigstens   so   aussehen   zu   lassen   wie   ein   Original   von 1943   (in   sehr   gutem   Zustand!)   bedarf   es   nach   kurzer   Überschlagung   mindestens noch 3500.- Euro an Teilen und die Arbeit geht in die Monate. Dennoch hat er einen Käufer gefunden. Vor    kurzem:    ein    von    einer    „Fachwerkstatt“    bestens    restaurierter    Ford    GPW jenseits   der   30.000.-   €;   bei   diesem   Preis   erwarte   ich   dann   auch   die   farblich korrekte   Restaurierung      und   nicht   Motor,   Getriebe   etc.   in      Olive   Drab!   Ein   kleiner Blick    hier    bei    Jeep    Draw    http://jeepdraw.com/PART_COLOURS.htm     zeigt    die richtige Farbgebung der einzelnen Teile.   In   der   Fachzeitung   Oldtimer   Markt   10/2018   ist   in   einem   Artikel   „Armer   Willys“ auf   Seite   211   beschrieben   was   der   Autor   bei   der   Besichtigung   eines   Willys   so erlebt hat. Doch wie beginnt man: zu   allererst   sollten   sich   Gedanken   machen   ob   es   nun   ein   “Wartime-   Jeep”   sprich Willys   Overland   MB,   Ford   GPW   oder   ein   Nachkriegsmodell   Hotchkiss   M   201 werden   soll.   Die   großen   Unterschiede   liegen   teilweise   in   den   Preisen   die   hierfür bezahlen   müssen.   Ein   Hotchkiss   M   201   24   Volt   ist   in   vielen   Fällen   günstiger   zu bekommen   als   ein   MB   oder   GPW.   Wir   hatten   mit   unserem   ersten   M-201   viel Glück   und   bekamen   diesen   noch      gut   unter   10,000   .-   Euro.   In   den   letzten   beiden Jahren    sind    die    Preise    hier    bei    uns    in    Deutschland    (mittlerweile    auch    im benachbarten    Ausland)    sehr    stark    angezogen    und    mittlerweile    für    mich    in Regionen    angesiedelt,    die    ich    nicht    mehr    nachvollziehen    kann.    Ein    guter Hotchkiss   M-201   ist   selten   unter   €   20.000,-,   ein   Willys   MB   um   die   25.000,-   bis 30.000,-    und    ein    seltener    Ford    GPW    über    €    29.000,-    zu    bekommen.    Eine Preissteigerung   in   den   letzten   vier   Jahren   von   gut   €   10.000,-   bei   den   Modellen. Vermutlich ist die Nachfrage als Anlagemöglichkeit so gestiegen. Solange   der   Markt   in   Großbritannien   vor   dem   Brexit   noch   offen   ist   empfiehlt   es sich    hier    umzuschauen,    die    Preise    sind    gegenüber    dem    Festland    einiges günstiger. Eine gute Adresse zum Schauen und Preise vergleichen - Europaweit- ist hier: http://www.milweb.net/classifiedsLegacy.php?type=13&h=22 Vorsicht   ist   geboten   bei   den   Angaben   zum   Baujahr.   Ich   habe   mittlerweile viele    Anzeigen    gesehen,    die    einen    Willys    MB    mit    Baujahr    1941    (!!) anbieten.   Einen   Willys   MB   hat   es   erst   ab   November   1941   gegeben   und   der wurde    bis    Anfang    März    1942    mit    dem    Slat-Grille    (Kühlergrill    aus geschweißtem   Flacheisen)   gebaut.   Von   diesen   gab   es   daher   nur   wenige und   die   sind   heutzutage   sehr   teuer.   Erst   ab   der   Baunummer   MB   125809 im   März   1942   hatte   er   den   Stamped-Grille   (Kühlergrill   aus   gepresstem Blech) so wie man ihn hauptsächlich kennt.   Auch   bekomme   ich   immer   wieder   Anfragen   zu   den   zivilen   Varianten   CJ-2a,   CJ-3a und dem M-38. Ich habe meine Datenbank daher entsprechend erweitert. Eine   ganz   tolle   Seite   zur   Unterscheidung   der   einzelnen   Willys   Jeep   Varianten   ist hier      https://www.kaiserwillys.com/tech-guide    bei   der   Fa.   Kaiser   Willys   in   den USA   zu   finden.   Den   sehenswerten   Katalog   mit   den   technischen   Beschreibungen der       Jeeps       auf       den       Seiten       23       -       40       kann       man       hier https://www.kaiserwillys.com/requestcatalog/ . als PDf herunterladen. Sollte   nun   ein   Objekt   gefunden   worden   sein,   dass   einen   interessiert,   so   sollte man   darauf   achten   ob   es   denn   wirklich   ein   MB   /   GPW   ist   oder   ist   es   nur   ein kleiner   Teil   davon.   Viel   werden   diese   Fahrzeuge   als   Original   angeboten,   bestehen aber   aus   den   meisten   Teilen   eines   Hotchkiss,   der   sogenannte   „Jeepsalat“,   oder sind   mit   Karosserieteilen   von   MD   Juan   aus   den   Philipinen   restauriert.   Es   gibt   ja den   ein   oder   anderen   der   gerne   ein   absolut   korrektes   Original   haben   möchte doch   es   ist   immer   zu   beachten,   dass   diese   Fahrzeuge   längst   die   70   Jahre   seit ihrer   Herstellung   überschritten   haben.   Dort   wo   der   Rost   zugeschlagen   hat,   ein Willys    Jeep    MB    oder    Ford    GPW    wurde    damals    für    die    Haltbarkeit    von    drei Monaten   (!)   Armeedienstzeit   gebaut,   ist   halt   ein   Originalersatzteil   nur   selten verfügbar.   Diese   Original   Jeeps   sind   auch   richtig   teuer.   Mir   kommt   es   zum Beispiel   darauf   an,   dass   der   Willys   fährt   und   wenigstens   so   aussieht   wie   er damals gebaut wurde. Wichtig    ist    auch,    dass    der    Fahrzeugrahmen    für    das    Baujahr    des    Willys hergezogen   wird   da   dort   die   Fahrgestellnummer   vorhanden   ist.   So   führt   es   dazu, dass restaurierte Jeeps mit den alten Baujahren am Markt zu finden sind. (mehr Details erhält man auf Anfrage oder im Internet unter: http://www.sacarr.co.uk/mymvs/jeep/m201mb/m201mb1.htm
Die Unterschiede auf die Schnelle: Hotchkiss M 201 Willys MB
Der   Starterschalter   befindet   sich   beim   M   201 zwischen   den   Armaturenbeleuchtungen   und nicht     im     Fußraum     wie     beim     MB.     Die Instrumente   eines   M   201   sind   meistens   von Jaeger    oder    OS    und    der    Tacho    ist    KM/H beschriftet.   Links   oberhalb   der   Handbremse hat    der    MB    eine    Auskerbung    im    Blechfalz (Cut   out)   die   ein   Hotchkiss   nie   besitzt.   Ist auch sehr schwer nachzustellen.
Bei   dieser   Abbildung   kann   man   links   gut   den Kontakt           für           den           elektrischen Scheibenwischer,        mehrere        Bohrungen daneben        sowie        rechts        auf        der Handschuhfachklappe       das       französische Typenschild   der   E.R.G.M   Werkstatt,   in   der die      M      201      instand      gesetzt      wurden, erkennen.        Das        Lenkrad        ist        eine Metallspeichen-   Ausführung   eines   MB.   Auch der Tacho ist vom Typ MB.
Links   der   Motorraum   eines   M   201   24   Volt. Links    die    beiden    Batterien,    der    Regulator sitzt    an    der    hinteren    Wand,    der    Luftfilter wurde   aus   Platzgründen   nach   vorne   in   die Nähe    des    Kühlers    gesetzt    und    das    Horn entspricht   auch   nicht   dem   des   MB.   Es   gibt noch   Differenzen   in   der   Haubenbefestigung aber   die   sind   nicht   sofort   zu   erkennen.   Nur ein   Spezialist   wird   den   Unterschied   sehen. Der    Zylinderkopf    weist    Verstärkungsrippen bei den Verschraubungen auf.
Rechts    der    Motorraum    eines    MB    6 Volt.   Gut   zu   erkennen   der   Regulator sitzt   hinter   der   Batterie,   der   Luftfilter neben     dem     Benzinfilter     an     der Rückwand   und   auf   der   anderen   Seite das         für         diese         Fahrzeuge charakteristische          Horn.          Der Zylinderkopf   ist   ohne   Rippen.   Neben dem    Horn    ist    die    kleine    Ölkanne angebracht,   die   man   aber   auch   im   M 201    nachrüsten    kann    da    sich    die Gewinde    für    die    Schrauben    in    der Rückwand befinden.
Hotchkiss M 201 Willys MB
Die    Antennenhalterungen    sind    beim    M    201    mit    einem    Abstandsblech    an    der Rückseite   angebracht.   In   der   Regel   sind   rechts   und   links   je   ein   solcher   Hilfswinkel vorhanden.    In    der    Karosserie    befindet    sich    ein    Loch    für    die    Durchführung    der Antennenkabel.    Diese    gibt    es    beim    MB    /    GPW    nicht.    Dort    ist    die    Karosserie geschlossen.   Das   Antennenkabel   wurde   über   die   Kante   ins   Fahrzeuginnere   geführt. Laut   dem   technischen   Manual   für   den   Einbau   der   Funkgeräte   ist   der   richtig   Platz   für den   Halter   wie   im   Bild   rechts   gezeigt.   In   Ausnahmefällen   sitzt   er   auch   beim   MB   an der Rückwand aber immer ohne  Hilfswinkel. Es   gibt   noch   zahlreiche   weitere   Unterschiede   die   man   beim   Recherchieren   findet.   Gut erklärt    sind    die    wichtigsten    Unterschiede    auch    noch    einmal    auf    der    Webseite http://www.sacarr.co.uk/mymvs/jeep/m201mb/m201mb1.htm
Worauf   kommt   es   nun   weiter   an.   Es   ist   wichtig   ob   man   sich   ein   bereits   restauriertes Fahrzeug,    an    dem    man    selbst    nicht    mehr    viel    arbeiten    möchte,    oder    aber    ein Restaurationsobjekt   anschafft.   Bei   einem   Willys   MB   oder   Ford   GPW   kann   man   immer davon   ausgehen,   dass   man   so   gut   wie   alle   Ersatzteile   inklusive   Schrauben,   Bolzen, Muttern   etc.   noch   bekommt.   Beim   Hotchkiss   M   201,   der   ja   ein   Lizenznachbau   ist, kann   man   die   meisten   Teile   vorgenannter   Typen   verwenden.   Lediglich   bei   der   Elektrik in   24   Volt   Ausführung   könnten   Probleme   auftreten.   Diese   Teile   sind   nicht   mehr   in   den Mengen   vorrätig   und   kosten   viel   Geld.   Aber   wie   in   unserem   Fall   kann   man   den Regulator   auch   in   elektronischer   Form   bekommen.   Sollte   ein   Ersatzteil   für   einen   M 201   in   Deutschland   nicht   zu   bekommen   sein   schaut   man   am   besten   nach   Frankreich. Dort findet sich noch das ein oder andere. Aber wie schon gesagt, teuer. Bei   der   Besichtigung   schaut   man   sich   die   Karosserie   genau   an   da   der   Rost   bei   vielen dieser    Fahrzeuge    ein    großes    Problem    ist    und    vielfach    versteckt    sitzt.    Wie    unter Karosserie   schon   beschrieben   schaut   man   sich   auf   jeden   Fall   die   Tankmulde   und   die Holme      an      der      Unterseite      an.      Im      Fahrgastraum      sind      die      Löcher      der Befestigungsschrauben gerne ausgerissen und geflickt.  
Motor   und   Getriebe:   hier   schaut   man   nach   Undichtigkeiten   (Ölflecken,   -austritte, etc.)   da   gerne   einmal   die   Schrauben   der   Ölwanne   zu   stark   angezogen   werden   und diese   dann   verbiegt.   Dies   führt   zu   permanentem   Ölaustritt.   In   unserem   Fall   mussten wir   die   Wanne   ersetzen,   da   trotz   Dichtmasse   und   neuer   Dichtung   das   Problem   nicht gänzlich   behoben   werden   konnte.   Schalten   alle   Gänge   einwandfrei?   Wenn   der   ein oder   andere   Gang   nur   schwer   einzulegen   ist   wird   man   das   Getriebe   aufwendig reparieren    müssen.    Austauschgetriebe    sind    zwar    zu    bekommen    kosten    aber dementsprechend.     Undichtigkeit     am     Getriebe     kann     dazu     führen,     dass     die Handbremse,   die   sich   beim   Jeep   an   der   hinteren   Kardanwelle   befindet,   durchrutscht da   sich   dort   Öl   auf   den   Belegen   niedergeschlagen   hat.   Leichte   Undichtigkeiten   an den Differenzialgehäusen sind o.k.; ein wenig darf ein Jeep ruhig schwitzen.     
Nun   möchten   wir   die   Empfehlung   beschränken.   es   gibt   noch   vieles   was   man   sagen könnte,   dass   würde   aber   den   Rahmen   sprengen.   Sollte   man   sich   einem   Willys   Jeep kaufen   mit   der   Absicht   ihn   zu   restaurieren,   so   sollte   man   die   Kosten   dafür   nicht unterschätzen.   Wer   den   Jeep   so   wie   wir   aufbaut,   alle   Gummiteile   neu,   neue   Reifen, neue   Bremsen   inklusive   Leitungen,   alle   Simmerringe   austauschen,   neues   Verdeck Sommer   und   Winter,   neue   Bebänderungen,   komplett   neu   lackiert,   TÜV   Neuabnahme mit   Oldtimer-   Gutachten,   etc.   der   sollt   auch   mit   Kosten   in   den   mehreren   1000.-   Euro zusätzlich zum Kaufpreis rechnen.
Die   Reifen   dürfen   wir   nicht   vergessen.   Viele   der   Jeeps   die   wir   uns   angesehen   haben hatten   alte   Reifen   aufgezogen.   In   unserem   Fall   waren   sie   älter   als   20   Jahre   und wurden   noch   benutzt.   Hier   empfiehlt   es   sich   die   DOT-   Nummer   einmal   anzuschauen. Informationen   zur   Codierung   der   DOT-   Nummer   findet   man   reichlich   im   Internet. Sollten   hier   neue   Reifen   nötig   sein   ist   unsere   Empfehlung   nicht   die   billigsten   zu kaufen.   Es   gibt   welche   von   OMAHA   die   aber   bei   Nässe   nicht   so   gut   sind   und   günstige aus   Asien.   Beide   können   wir   nicht   empfehlen   und   haben   für   unseren   Willys   original Firestone besorgt (bekommt man bei z. B. Oldtimerreifen München).
Technische Vorschrift für die geländegängigen Kraftwagen B, 1/4 t ( Jeep ) Instandsetzungsstufe 1 und 2 Betriebsanleitung Überprüfung, Fehlersuche 382 Seiten Sprache deutsch ist ähnlich TM 9-803
Technische Vorschrift für den Motor und die Kupplung der geländigängigen Kraftwagen B, 1/4 t ( Jeep ) Instandsetzungsstufe 3 - 5 Instandhaltung & Reparatur 96 Seiten Sprache deutsch ist ähnlich TM 9-1803A
Technische Vorschrift für die Kraftübertragung, den Aufbau und das Fahrgestell der geländigängigen Kraftwagen B, 1/4 t ( Jeep ) Instandsetzungsstufe 3 - 5 Instandhaltung & Reparatur 185 Seiten Sprache deutsch ist ähnlich TM 9-1803B
Zur   Restauration   eines   Willys   MB   /   GPW   oder   sogar   für   den   Hotchkiss   M   201   (   er   ist   ja fast   komplett   baugleich   )   würden   wir   die   genannten   Bücher   empfehlen.   Die   Reparatur und Wartungsarbeiten sind hier gut in deutsch beschrieben und erklärt. Diese Bücher sind relativ selten und man erhält sie auf jeden Fall bei Fa. Neiske & Pinn. 
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Wie   erkennt   man   nun   ob   ein   Original   Motor   aus   der   Zeit   von   1941   -   45   eingebaut wurde   oder   ob   es   sich   um   einen   Nachkriegsmotor   handelt.   Ganz   einfach:   schaut   man von    oben    auf    den    Zylinderkopf    so    sieht    man    bei    einem    Nachkriegsmotor    die Verstärkungsrippen   an   den   Zylinderkopfschrauben.   Sicherlich   kann   es   sich   auch   nur um   einen   Austauschkopf   handeln,   aber   eine   Nachfrage   und   -   prüfung   wäre   hier angebracht.    An    den    Gussnummern    der    Motorblocks    kann    man    die    Herstellung erkennen. Zu finden auf der Beifahrerseite am Block ganz unten.