Elektrik:Beschreibungen, Schaltpläne
Die   Elektrik   beim   Willys   Jeep   ist   eigentlich   ganz   einfach   gestrickt   und   daher   leicht zu   überholen   und   zu   reparieren.   Der   Motor   z.B.   benötigt   genau   drei   Kabel   damit er   funktioniert.   So   ist   es   möglich   ohne   großen   Aufwand   in   der   Elektrik   den   Motor zu   testen.   Da   wir   uns   hier   in   der   Beschreibung   mit   unserem   Hotchkiss   M   201 befassen   wollen   möchte   ich   mich   bei   der   Elektrik   auf   die   seltenere   24   Volt   Elektrik beschränken.   Da   wir   lange   nach   Plänen   und   Bildern   betreffend   dieser   Ausführung gesucht   haben   stellen   wir   unsere   Ergebnisse   hier   ein.   Alle   vorhandenen   Kabel unseres   M   201   wiesen   gebrochene   Isolierungen   auf,   sodass   wir   die   gesamte Elektrik   erneuert   und   neu   aufgebaut   haben.   Wir   haben   aus   Gründen   besserer Reparatur   bzw.   Austausch   von   Teilen   die   Elektrik   in   24   Volt   und   12   Volt   unterteilt. Anlasser,   Zündung,   Horn   und   Batterieladung   haben   wir   auf   den   ursprünglichen   24 Volt   belassen   da   hier   ein   Austausch   der   Komponenten   viel   zu   teuer   geworden wäre.   Das   gesamte   Licht,   Blinker,   Scheibenwischer   und   Armaturen   wurden   auf   12 Volt   umgerüstet.   Öldruck-   und   Wassertemperaturanzeige   sind   auf   mechanisch zurückgerüstet   worden.   Der   Zulassung   und   StVO   geschuldet   wurden   Blinker   und Warnblinker   eingebaut.   Hier   haben   wir   die   Zweikreis-   Oldtimerschaltung   gewählt, die     wir     weiter     unten     vorstellen     werden.     Alle     Kabel     die     außerhalb     des Armaturenbretts   verlaufen   wurden   in   geteerte   Baumwollleerrohre   eingezogen   um somit    den    originalen    Zustand    optisch    wieder    herzustellen.    Der    von    uns entwickelte neue Plan: Wenn man auf die Bilder klickt werden sie vergrößert dargestellt: 
Welche Probleme traten nun auf? Batterie- Laderegler: Verbaut   ist   in   dem   Hotchkiss   ein   elektromechanischer   Regler   der,   wenn   er   defekt   ist, nur   sehr   schwer   zu   reparieren   ist.   Lange   haben   wir   nach   Schaltbildern   gesucht;   fündig wurden   wir   hier:   http://www.m201.com/tech/tech.htm       (eine   der   besten   Seiten   über den Hotchkiss aber englischer Text). Nachdem   wir   stundenlang   versucht   haben   die   Abstände   der   Kontaktzungen   mittels Leeren   einzustellen   (es   hat   immer   nur   Minuten   funktioniert)   brachte   ein   Anruf   beim Spezialisten    die    Erkenntnis,    dass    eine    Reparatur    nur    von    absoluten    Spezialisten durchzuführen   wäre   und   diese   sind   leider   mittlerweile   sehr   rar.   Er   empfahl   uns   den Austausch   in   eine   elektronische   Regelung,   die   tadelos   funktioniere.   Sie   passt   auch genau   in   das   alte   Gehäuse,   so   dass   man   es   von   Außen   nicht   sieht   und   die   Ladung   der Batterie   klappt   nun   auch   wieder.   Wie   merkt   man   nun,   dass   der   alte   Regler   defekt   ist. Eigentlich    hört    man    es    schon.    Wenn    der    Regler    klappert    oder    rattert    (die Kontaktzungen   flattern)   ist   er   meistens   defekt.   Zur   Kontrolle   die   Ladespannung   der Batterie,   die   beim   M201   24V   zwischen   28   -   29   Volt   betragen   sollte,   messen.   Liegt   sie darunter,    bei    uns    waren    es    nur    die    Batteriespannung,    ist    der    Regler    oder    die Lichtmaschine   defekt.   Auf   der   o.g.   Webseite   wird   auch   gut   erklärt,   wie   man   die Lichtmaschine dann testen kann. 
Bei   der   Erneuerung   der   Elektrik   jetzt   2017   haben   wir   alle   Instrumente   durch   Kopien   der originalen    des    Willys    MB    ersetzt;    teilweise    beschlugen    die    alten    im    Betrieb    oder funktionierten   nicht   richtig.   Öldruck   und   Temperaturanzeige   sind   nun   mechanisch   bzw. hydraulisch     angesteuert.     Hierzu     wurde     der     elektrische     Öldrukgeber     durch     die entsprechende   Öldruckleitung   vom   Motor   ausgetauscht.   Leider   hatten   wir   beim   Ausbau der   originalen   Instrumente   von   OS   oder   Jaeger   nicht   die   Anschlüsse   markiert,   so   dass es   nun   schwer   wurde   diese   anzuschließen.   Leider   waren   die   Farbmarkierungen   auf   der Rückseite   auch   nicht   mehr   gut   erkennbar.   Schließlich   fanden   wir   nach   langer   Suche folgende   Schaltbilder:   es   handelt   sich   hier   um   die   Farbcodierungen   wie   wir   sie   auf unseren Instrumenten vorgefunden wurden.
Die   hinteren   Rücklichter   wurden   original   vom   M   201   benutzt   und   ebenfalls   umgebaut. Aus    den    roten    Tarnleuchten    entfernten    wir    die    Blenden    und    bauten    sie    zu Rückleuchten   um.   Da   unser   M   201   Baujahr   1960   ist   hatten   wir   die   Möglichkeit   auf Beibehaltung    roter    Blinkleuchten.    Verwendet    haben    wir    eine    Zweikreis-    Oldtimer- blinkschaltung   mit   Warnblinkfunktion.   Blinker   und   Bremslicht   ist   hier   kombiniert,   d.h. Blinker   ist   immer   vorrangig   (z.B.   links   abbiegen   &   bremsen:   Blinker/Bremse   links blinkt   und   Blinker/Bremse   rechts   leuchtet   dauerhaft).Es   hat   auch   den   Vorteil   dass   man nur   eine   Lampe   benötigt   da   Blinker   und   Bremslicht   die   gleiche   Lichtleistung   haben. Schaltbild für diese Blinkschaltung:
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Hilfestellung zu den Zulassungsvorschriften angepasst an die Jahre gibt es beim ADAC. Leider galt die u. a. Liste nur bis zum 05.05.2012. Dennoch haben wir den link erstellt da man hier viel Hilfe betreffend der Umrüstung zur Zulassung in Deutschland findet. https://www.adac.de/_mmm/pdf/ADAC_Oldtimer-Ratgeber_2017- 2018_Kapitel_17_43141.pdf
Was war noch zu tun: Laut   StVZO   muss   an   einem   Fahrzeug   unseres   Baujahrs eine   Kennzeichenbeleuchtung   hinten   angebracht   sein.   Den Kennzeichenhalter   haben   wir   aus   Blech   genau   nach   der Größe       des       Kennzeichen       angefertigt       mit       einer Befestigungsmöglichkeit   für   die   Beleuchtung.   Das   Kabel haben      wir      wieder      in      geteertes      Baumwollleerrohr eingezogen   und   unterhalb   am   Kabelstrang   des   Rücklichts steckbar    angeschlossen.    Beim    Kennzeichen    muss    man darauf     achten     wie     viele     Buchstaben     das     Wunsch- kennzeichen     haben     soll.     Wir     hatten     uns     für     eine Kombination   entschieden   die   uns   leider   beim   Besuch   der Kfz-   Zulassungsstelle   zerstört   wurde.   Es   gibt   zwei   Größen der   Kennzeichen   und   wir   haben   das   kleinere   bevorzugt. Leider   sollte   man   sich   dann   beim   TÜV   auch   bescheinigen lassen    dass    man    die    ENGSCHRIFT    benutzen    darf.    Das wurde     uns     vorher     bei     der     Reservierung     unseres Wunschkennzeichen   nicht   mitgeteilt   und   so   mussten   wir auf die Schnelle einen Kompromiss suchen.
Da   der   eingebaute   runde   Lichtschalter   defekt   war,   ersetzten   wir   diesen   durch   einen Nachbau   des   älteren   länglichen   Typs   (der   Runde   wurde   erst   ab   Juni   44   eingebaut).   Die Schalterstellungen   wurden   ausgemessen   und   dem   entsprechenden   Licht   zugeordnet (siehe   Schaltplan   oben).   In   den   Hauptscheinwerfern   wurden   12   Volt   Lampen   eingesetzt und    ein    blinder    Reflektor    musste    ersetzt    werden.    Hier    fanden    wir    in    Holland    ein baugleiches   Exemplar   unseres   noch   vorhandenen.   Beim   Standlicht   traten   die   nächsten Schwierigkeiten   auf.   Bei   den   Franzosen   wird   das   Standlicht   durch   eine   Soffitenleuchte auf   der   Rückseite   der   Lampenhalterung   erzeugt   die   durch   eine   halbmondartige   Öffnung in   der   Fassung   in   den   Reflektor   leuchtet.   Es   ist   sehr   schwierig   die   alten   40/45   W Lampen   mit   dieser   Öffnung   in   12   Volt   zu   bekommen.   Wir   haben   daher   die   Öffnungen selbst   mit   dem   Dremel   gefräst.   Leider   hat   der   TÜV   Ingenieur   diesem   Standlicht   keine Beachtung geschenkt. Bei   vielen   Willys   Jeeps   sind   die   Blinker   vorne   an   den   Kotflügeln   oder   wie   beim   M   201 am   Kühlergrill   in   der   Nähe   der   Tarnscheinwerfer   montiert.   Das   mochten   wir   nun   gar nicht   leiden   und   haben   die   Tarnscheinwerfer   dementsprechend   umgebaut.   Sind   die durchsichtigen Plastikblenden stumpf, so findet man Ersatzteile im nahen Ausland.
Schaltbild 12 & 24 Volt kombiniert mit Oldtimerschaltung Bremse-Blinker
Original Schaltbild Hotchkiss M 201 24 Volt Ausführung hier findet man bei Jean-Louis MARTIN eine bessere Abbildung des Schaltbildes 24 Volt: http://m201.pagesperso-orange.fr/CircElec24V.htm
Schaltbild 12 Volt normale Blinkschaltung (Blinker - Bremse getrennt)
Schaltbild 12 Volt mit Oldtimerschaltung (Blinker - Bremse eine Einheit)
Original Schaltplan Willys Overland MB 6 Volt beim Klicken auf das Bild wird man auf die Seite von 1943MB.com - 1943GPW.com weitergeleitet wo sich eine bessere Darstellung befindet. Hier findet man das Schaltbild in PDF auch bei 1943MB.com: http://api.1945gpw.com/img/1942mb/HowTo/Wiring/1942Willys_MB_Wiring_Diagram.pdf
Lage der Bedienelemente Hotchkiss M201
Lage der Bedienelemente M201 - MB
Der   renovierte   12   Volt   Regler   unseres   zweiten   Jeep   in “wrinkle   paint”   schwarz.   Es   ist   uns   endlich   dank   eines Tipps     aus     dem     amerikanischen     Forum     G     503 gelungen den Lack original aussehen zu lassen. 
Da    wir    für    unsere    Elektrik    die    Ausführung    24/12    Volt    gewählt    hatten    mussten dementsprechend   einige   Maßnahmen   ergriffen   werden.   Hatte   wir   bei   der   ersten   Version noch     die     12     V     Spannung     an     einer     Batterie     abgenommen     so     ist     jetzt     ein Spannungswechsler   versteckt   eingebaut.   Bei   der   Abnahme   an   einer   Batterie   entsteht ein    ungleicher    Ladezustand    der    uns    Probleme    bereitet    hat.    Weiter    haben    wir    ein weiteres    Zündschloss    versteckt    eingebaut    da    der    Fußstarter    für    größere    Personen schlecht   bedienbar   ist,   so   gerne   mal   zur   Seite   gedrückt   wird   und   dann   defekt   ist;   man merkt    es    erst    wenn    man    den    Jeep    länger    benutzt.    Das    Zündschloss    unter    dem Armaturenbrett   hat   nur   zwei   Stellungen,   Zündung   an   und   starten.   Um   alles   wie   den Warnblinker,   Blinkrelais   etc.   unterzubringen   haben   wir   alles   in   einem   Kasten   eingebaut (siehe Bilder) der an der Querstrebe unter dem Armaturenbrett befestigt wurde.
Bei      der      Umrüstung 2017    haben    wir    auch die    alten    Kabelbefes- tigungen     der     Batte- rien    ausgetauscht.    Da der      TÜV      auf      den Abdeckungen   der   Pole besteht   sind   hier   neue   farblich          angepasst benutzt worden. Diese      werden      nicht mehr            geschraubt sondern    halten    durch spezielle         Klemmen richtig    fest    und    sind leicht wieder zu lösen.